DIE GRÜNDUNGSINITIATIVE DER KULTURPARTEI

ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT DER GRÜNDUNG EINER POLITISCHEN PARTEI MIT KULTURELLEM SCHWERPUNKT.
Die Entstehung und Gründung der Kulturpartei.

Als ich Ende 2004 anfing zu recherchieren, stellte ich fest, dass es im derzeitigen politischen Spektrum unter ungefähr 100 beim Bundeswahlleiter registrierten Parteien und politischen Vereinigungen keine gibt, die sich zielorientiert mit der Schaffung einer größeren Akzeptanz für Kunst und Kultur auseinandersetzt. Die Frage nach dem Warum drängt sich geradezu auf, wenn man bedenkt, dass es fast alle Arten von Spartenparteien gibt - von Autofahrern bis Christdemokraten.

Fast alle Parteien gehen in ihren meist sehr umfangreichen Wahlprogrammen kurz auf das Thema Kultur ein. Der Kultur wird ein wesentlicher Betrag zur gesellschaftlichen Entwicklung beigemessen und sie gilt allgemein als schützenswert. Vielmehr Gedanken machen sich die meisten Parteien nicht. Zudem gilt die - zwar nicht niedergeschriebene aber im Gespräch offenkundig vorgebrachte - Meinung, dass die Kulturschaffenden des Landes sich ja freiwillig und wissentlich auf das Schicksal des brotlosen Künstlers einließen. Wieso bitteschön sollte man sich auch politisch für etwas einsetzen, sogar noch finanziell, das nahezu vollständig auf Eigeninitiative beruht?

Sind Kunst und Politik also wirklich nicht zu vereinigen?

Ich bekam im September 2005 die Möglichkeit, im Rahmen des Ausstellungsprojekts "Der Freie Wille" von Nina und Torsten Römer diese Frage öffentlich zu stellen. Im Kontext einer Kunstausstellung habe ich interessierte Besucher dazu aufgefordert, mit mir gemeinsam diese Diskussion zu führen und zu überlegen, wie eine Kulturpartei konstruktiv mit dem Thema der Kultur in der Politik auftreten könnte. Ich habe hierbei keine programmatischen Schwerpunkte sondern nur die grundsätzliche Ausrichtung vorweggenommen. Der während dieser Ausstellung zusammengetragene, umfangreiche E-Mailverteiler bildet noch immer die Grundlage für die heutige Gründungsinitiative.

Als wir in kleinerer Runde im Dezember 2005 anfingen, uns konkretere Gedanken über die Gründung zu machen, stellten wir schnell fest, dass eine Kulturpartei keine Spartenpartei ist und inhaltlich vieles zu bieten hat, das sie zu einer Volkspartei macht. Die Frage der Notwendigkeit zur Gründung war schnell beantwortet.

Wie es jetzt weitergeht.

Derzeit sind wir konkret damit beschäftigt, das Statut der Kulturpartei zu schreiben. Hierzu zählt neben dem inhaltlichen Programm auch die Satzung und die Gebührenordnung. Ich hätte nicht gedacht, dass Paragraphen zu meinem Tätigkeitsfeld als Maler gehören. Schließlich bin ich Künstler geworden, um nicht Jurist sein zu müssen. Aber das geht in unserer Runde wohl den meisten so. Trotzdem beteiligen sich alle aktiv am Gründungsprozess, denn die Notwendigkeit zur Gründung einer Kulturpartei ist gegeben, es drängt sogar. Das sieht jeder, der mit offenen Augen durch die Strassen geht...

Malte Brants, Initiator der Gründungsinitiative, Februar 2006.

 

Performance: Nicolas Manenti